Verkehrsunfall

10. Januar 2011

Da liegt man nach einem anstrengenden Tag gemütlich im Bett und träumt vor sich hin. Es ist kurz um 02:00Uhr mein Feuerwehrpager geht ab.

Meldung: Verkehrsunfall 2km von meinem Wohnort weg.

Ich Spring aus dem Bett, ziehe mich an und mache mich auf den Weg ins Feuerwehrmagazin. Mit meinen Kameraden mache ich mich in einem Mannschaftstransporter auf den Weg zur Unfallstelle. Beim Eintreffen sehen wir vier beteiligte Fahrzeuge. Eines davon gehört eindeutig der Rennleitung (Polizei). Drei der vier Fahrzeuge sind leer und im vierten Fahrzeug sind Fahrer und Beifahrerin eingeklemmt. Vor Ort sind drei Rettungswagen. Der Unfallverursacher wird recht zügig abtransportiert. Die Beifahrerin schneiden wir als erstes aus dem Fahrzeug raus. Sie wird nach Örtlichem stabilisieren mit Sondersignal ins nächste Krankenhaus gefahren. Das Befreien des Fahrers gestaltet sich etwas schwieriger. Jedoch auch den Fahrer kriegen wir lebendig raus und in die Klinik.

Was ist passiert:
Es waren eigentlich zwei Unfälle an der selben Stelle. Der erste Unfall ereignete sich zwischen zwei PKWs. Der Unfallverursacher wurde Opfer eines Sekundenschlafs und die beiden PKWs haben sich mit 80km/h getroffen. Die Berittenen kamen daraufhin und haben mit ihrem Fahrzeug die Unfallstelle abgesichert. Der entgegenkommende Lieferwagen knallt in den Unfallverursacher und landet seitlich auf dem Patrouillenfahrzeug der Polizei. Der Fahrer des Lieferwagens wurde einem Atemalkoholtest unterzogen und hat über ein Promille geblasen. Unser Einsatz war nach ca. Zwei Stunden beendet. Ein kleines Nachdetachement hat für weitere drei Stunden eine Umfahrung offen gehalten damit die Polizei und die Abschlepper ihre Arbeit beenden konnten. Das beschädigte Polizeifahrzeuge war nigelnagelneu! War genau eine Woche vorher eingeweiht worden.

Ich habe mich ca. 2 1/2 Stunden nach Alarm wieder ins Bett gelegt und bin dann ein par Stunden später wieder zur Arbeit gefahren.


Motorbrand auf der Autobahn

2. Januar 2011

Vor ein par Jahren waren wir mit einem Fahrzeug mit Anhänger unterwegs zu einem Event um diesen SanD mäßig abzudecken. Wir waren ungefähr 20 Minutenunterwegs als ich einen komischen Geruch feststellte. Ich machte unseren Fahrer auf den Geruch aufmerksam. Gerade als wir anhielten gab es einen kleinen Knall und es quoll Rauch aus unserer Motorhaube. Als erstes schickte ich eine Kollegin nach hinten zum absichern. Mit dem Fahrer zusammen kuppelte ich den Wohnwagen ab, während ein weiterer Kollege angewiesen wurde das gesamte Auto aus zu räumen. Nach dem abhängen des Anhängers, rief ich die Feuerwehr an und alarmierte diese. Gemeinsam mit dem Kollegen welcher das Auto ausgeräumt hatte, schnappte ich mir einen Feuerlöscher und wir beschlossen den Brand zusammen zu bekämpfen bis die FW eintrifft.

Als wir die Motorhaube öffneten, haben wir 2 Vereinzelte Flammen gesehen. Mit einem kurzen Stoss aus dem Feuerlöscher war das Problem erledigt.

Ungefähr zwanzig Minuten nach dem alarmieren traf die Polizei ein. Weitere fünf Minuten später die Feuerwehr. Diese schüttete zwei Säcke Ölbinder auf die Autobahn.

Wir fuhren weiter nach dem wir ein Ersatzfahrzeug besorgt hatten. Unser Auto wurde zu einer Werkstatt unseres Vertrauens gebracht. Die Reparatur wollte die Versicherung nicht zahlen. Es sei zuwenig Öl im Motor gewesen und gebrannt habe es auch nicht. Ich Frage nun euch liebe Leser: Wie ist es möglich zuwenig Öl im Motor gehabt zu haben, wem die FW zwei Säcke Ölbinder gebraucht hat?

Mein Fazit: Beim nächsten Motorenbrand lass ich es brennen denn sonst war es ja eh kein Brand!


Goodbye 2010. Welcome 2011

31. Dezember 2010

Das alte Jahr geht zu Ende. Für mich hat sich vieles geändert.
Das meiste sogar positiv 😉

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2011 und vorallem eine sanfte Landung.
Wir werden uns im neuen Jahr wieder lesen.


Folgeeinsatz

29. Dezember 2010

Bei einem meiner Praktika, waren wir gerade auf dem Rückweg von einem Transport als kurz vor der Wache unsere Pager los gingen und uns zu einem Folgeeinsatz riefen.

VU mit Mofabeteiligung fahren nach 3km-weg.

Also Blick auf die Uhr und ab geht’s mit dem üblichen Radau. vor Ort treffen wir die berittenen ( Polizei ). Der Patient wohne gleich um die Ecke und wollte unbedingt noch sein Mofa rüber bringen. Also zu Fuss rüber. Da treffen wir den Patienten mit einem Polizisten im Vorgarten. Nachdem der Patient in der Wohnung seine Geldbörse geholt hat geht’s ab in den RTW. Bodycheck ergibt diverse Schürfungen und Prellungen. Der Pat wird festgeschnallt und wir Fahrer in Richtung Krankenhaus. Unterwegs stellen wir fest das der Patient wohl auch den Kopf recht angeschlagen hat und schreiben neben die diversen Schürfungen und Prellungen auch noch die Verdachtsdiagnose „commotio“ (Umgangssprachlich: Gehirnerschütterung). Zugang wird auch unterwegs gelegt.

Kurze Übergabe in der Klinik und ab geht’s wieder zur Wache.

Dieser Einsatz hat mir mal wieder gezeigt, dass auch ein vermeidlicher Routineeinsatz die eine oder andere Überraschung bieten kann.


Der Hall klingt nach…

13. Dezember 2010

Ein schöner Tag an einem schönen Ort in der Schweiz.

Motorradrennen. Supermotard. Halb Offroad halb Strasse.

Die Königsklasse fährt gerade ihren ersten Rennlauf. Die Trainingsläufe und Zeitläufe verliefen bei dieser Klasse ohne Zwischenfälle.
Kurz vor Ende des ersten Rennlaufs kommt auf der langen Gerade ein Fahrer angeschossen. Ich denke noch: „Der kommt verdammt schnell“ und schon hör ich den Knall. Mit geschätzten 100km/h ist der Fahrer mit seiner Maschine gegen die Wand geknallt. Während ich nachschaue ob noch Fahrer auf der Geraden sind, bewege ich mich zügig in Richtung Unfallstelle. Die Petsäcke welche an die Wand gestellt wurden um allfällige Stürze abzufedern sind noch nicht ganz zum stehen gekommen als ich schon bei der Unfallstelle eintreffe. Ich knie mich beim Patienten hin und spreche ihn an. Als Antwort erhalte ich ein gepresstes: „ich kann nicht atmen“.

Mir wird sofort klar, dass ich nur noch ca. 60 Sekunden habe bis das Feld erneut an dieser engen Stelle ankommen wird. Ich rufe in meinen Funk rein: „Achtung schwerer Sturz in der Zielkurve! Sofort Rennabbruch. Ich wiederhole Rennabbruch, Rennabbruch Rennabbruch!“ Der Einsatzleiter fragt gemäss unseren Algorithmen nach: „Bitte wiederholen.“ Erneut rufe ich in mein Funkgerät: „Rennabbruch, Rennabbruch, Rennabbruch und sofort Unterstützung!“

In der Zwischenzeit kommen bereits die ersten Sportkommissäre zum Unfallort. Und währen ich mich umschaue kommen bereits die Fahrer wieder angeschossen. Dank der Hilfe der Kommissäre und den äusserst guten Streckenposten sind der Fahrer und ich gut gesichert.

Ich versuche den Patienten zu beruhigen und öffne im sein Kombi. Dies erleichtert ihm die Atmung etwas. Ich sehe bereits unsere Ärztin in Richtung Unfallstelle rennen und höre über Funk, dass sich auch unser Fahrzeug auf den Weg gemacht hat.

Zu fünft schneiden wir den Patienten aus seinem Kombi, nehmen ihm den Helm ab, ziehen ihm Halskragen an, legen zwei grosslumige Zugänge und beginnen mit der Analgesie während die Rettungsflugwacht bereits im Anflug ist. Zusammen mit der REGA legen wir den Patienten in Narkose und intubieren ihn. Ich selbst übernehme das Steuer auf dem Weg zum Helikopter.

Kurze Zeit später hebt der Heli mit dem Patienten in Richtung Klinik der Maximalversorgung ab. Wir haben nur wenig Zeit für eine kurze Nachbesprechung des Falles, denn der Rennnachmittag geht weiter. Der zweite Lauf der Königsklasse wurde aus Rücksicht auf den Patienten ausgelassen, jedoch wird der dritte ausgetragen. Doch den ganzen Nachmittag fahren die Fahrer viel vorsichtiger als vor dem Unfall.

Später erfahren wir, dass der Patient ein Hämatotopneumothorax hatte, einige Wirbelkörper angebrochen sowie ein SHT ersten Grades. Ebenfalls wurde die Unfallursache herausgefunden. Das Bremskabel ist gerissen weil es der Belastung des Rennens nicht mehr Standhalten konnte.

Noch heute wenn ich an diesen Fall zurück denke hör ich den Knall als der Fahrer in die Wand geklatscht ist. Obwohl ich gute 30 Meter von der Stelle entfernt war.


Er lebt noch…

5. Dezember 2010

Hallo liebe Bloggerwelt

Lange habe ich nichts mehr von mir sehen lassen. Dafür möchte ich mich entschuldigen.
Nun bin ich wieder da und hoffe kann regelmässiger etwas von mir sehen lassen.

Doch hier möchte ich nun bereits unterbrechen. Ich werde bald wieder etwas mehr schreiben.

Liebe Grüsse


Schaffenskrise

31. Mai 2010

Swissresq hat ne Schaffenskrise…

Wie ihr sicher festgestellt habt, ist hier schon lange nichts mehr geschrieben worden. Das liegt daran, dass ich eine Art Down habe. Wird sicher bald wieder.
Ne kleine Geschichte am Rande:

Da denkt man sich nix böses und will mal eben die gepackte Tasche zu Hause holen und darf erste Hilfe leisten. Was war passiert?

Motorfahrrad wollte abbiegen aber hat das entgegenkommende Auto übersehen und sie haben sich getroffen.
Erstmal angesprochen und Bodycheck. Schmerzen im rechten Unterschenkel. Dann Helm weg und Halskragen drann. Örtlicher Rettungsdienst wurde bereits aufgeboten und Polizei war auch schon da. Also versucht die Hose etwas hoch zu schieben. Ging ned zu starke Schmerzen. Also von nem Polizisten ein Messer ausgeliehen und Jeans aufgeschnitten. Wo ich Richtung Knie knomme guckt mich plötzlich der Schienbeinknochen an. Das war dann auch die Erklärung für die Schmerzen im betreffenden Bereich.

Übergabe an örtlichen RD war freundlich. Hab ihnen noch geholfen den Pat zu verladen und bin dann nach Hause meine Tasche holen.
Was man nicht alles erlebt wenn man nur mal kurz wohin will…


Wo der liebe Pfeffer wächst

13. April 2010

„Sani, Sani für Security!“, tönt es aus dem Funk.

„Verstanden, Antworten.“, gebe ich zurück.

„Kommt mal runter wir brauchen eure Hilfe nach Pfeffersprayeinsatz!“

Ich geh also runter. Kollege bei mir der unbedingt den Rucksack tragen wollte. Unten folgendes Bild:

4 Security stehen um einen weiteren Kollegen rum welcher in der Mitte sitzt und vor sich hin heult.

Was war geschehen? Der betreffende Security hat draussen beim Einsatz der ein Liter Pfefferkartusche nicht auf die Windrichtung geachtet und hat die volle Ladung selbst abgekriegt.

Nach ein par Augenspülungen und Ratschlägen haben wir ihn wieder zu seinem Einsatzleiter zurück geschickt mit der Empfehlung nach Hause zu gehen und sich eine Dusche zu gönnen.


Ostern

6. April 2010

Huhu liebe Leser

Ich hoffe ihr alle hattet schöne Ostern und habt alle Ostereier und Osternester gefunden.
Bei mir gibt es nicht viel neues daher ist hier nicht viel los.


Autsch…

30. März 2010

Folgende Meldung kam rein:

VU, Skater vs PW

Mein erster Gedanke… Autsch… als NAZ geschnappt und los gins zu dritt.

Folgendes Bild ergab bei unserem Eintreffen:
1 Jugendlicher hat es nicht um die Kurve geschafft und hatte ein Zusammentreffen mit einem parkierten Auto. Die Seitenscheibe des Autos war hin und der Helm des Skaters sah auch dementsprechend aus. Nach schonender Rettung sowie dem üblichen Massnahemn (Halskragen, Spineboard, Vakuummatratze, Zugang, Monitoring) wurde der Jugendliche in die nahe gelegene Klinik gebracht. Unser Arzt hatte sich zwischenzeitlich um einen weiteren Fall gekümmert und war somit nicht mit uns in die Klinik gekommen.

In der Klinik freundlicher Empfang und Übergabe beim Pflegepersonal (da Arzt nicht auf sein Piepser geantwortet hat). Kaum war die Übergabe beendet kam der Arzt. Anstatt ein hallo erhielten wir ein „Wieso habt ihr nicht auf mich gewartet“ an den Kopf geschleudert. Der Pfleger erklärte dem Dok dann, dass trotz mehrmaligen anrufen keine Antwort von ihm kam und wir ja auch weiter mussten daher wurde mit der Übergabe nicht mehr gewartet. Ausserdem sei der Pat ja Stabil und somit sei es nicht zwingend notwendig für die Aufnahmerituale ihn vor Ort zu haben. Dok hat dies murrend zur Kenntniss genommen und sich dann zum Patienten gewandt.

Packt den Patienten bei der Schulter, zieht ihn eine sitzende Position, reist ihm mit einer Hand den Halskragen weg und beginnt die Wirbelsäule ab zu klopfen. Wohl gemerkt es war weder Röntgen noch CT gemacht. Ein Räuspern unsererseits brachte uns einen bösen Blick ein und den Spruch: „Ich hab alles was ich brauch. Tschüss“

Ich war stock sauer. Wir hatten uns sowas von Mühe gegeben den Pat möglichst schonen aus dem Auto zu kriegen und der macht dann gleich sowas. Bin zu unserem Notarzt (welcher zum Glück unser Leitender war) und hab ihm die Geschichte erzählt. Der setzt sich ins NEF sagt zu mir komm mit und fährt zur Klinik.

Unser Leitender ist ein herzensguter Mensch. Der ist freundlich, kollegial und hat immer ein offenes Ohr für Fragen. Kann toll Sachen erklären und behält auch in hektischen Situationen stehts einen kühlen Kopf.

Er hat dann ein Arzt zu Arzt Gespräch geführt. Ich hab ihn noch nie so sauer gesehen. Der hat den Kollegen sowas von zusammen gestaucht. Das ganze natürlich nicht vor den Patienten oder anderem Klinikpersonal sondern im Büro des Stationsarztes. Also unter sechs Augen.

Der Dok hat sich dann bei mir entschuldigt. Und wir haben uns wieder ins NEF gesetzt und sind zurück auf den Festplatz gefahren.

Seit diesem Vorfall hab ich von unserem Leitenden noch eine höhere Achtung als vorher schon. Seit dem Vorfall hab ich ihn auch nie mehr so sauer erlebt. Er hat dann auch mir gegenüber zugegeben, dass er nur selten so sauer werde.

Der Patient: Hatte Glück im Unglück. Nur eine leichte Gehirnerschütterung ohne Blutungen und ein par Schürfungen sowie Prellungen. Konnte am Tag darauf die Klinik wieder verlassen.